Wahlprogramm für die Fakultätsratswahl 2024

Studium und Leben müssen vereinbar sein

Vom 22. – 25. Januar 2024 wird der Fakultätsrat der Charité neu gewählt!

Der Fakultätsrat ist das höchste Gremium unserer Fakultät, hier werden also auch die wichtigsten Entscheidungen für unserenstudentischen Alltag getroffen.

Weil das uns alle, also alle Studierenden der Charité, Etwas angeht,sind wir bei dieser Wahl auch Alle stimmberechtigt! Um die Interessen der Studierenden aller Studiengänge vertreten zu können, haben sich die verschiedenen Studierendenvertretungen zu einer gemeinsamen studentischen Liste zusammengeschlossen.

Was ist der Fakultätsrat, warum solltet Ihr wählen gehen und wofür stehen wir als studentische Listedas wollen wir Euch auf dieser Seite erläutern.

Was genau ist eigentlich der Fakultätsrat?

Der Fakultätsrat ist das höchste Gremium unserer Fakultät.

Hier werden u.a. Studiengänge eingerichtet, der Haushalt diskutiert und die Einrichtung sowie Besetzung aller Professurenbeschlossen.

Der Fakultätsrat setzt sich aus Vertreter:innen der verschiedenen Statusgruppen der Charité zusammen, das heißt: Von den insgesamt 19 Sitzen im Fakultätsrat sind 10 durch Professor:innen, 3 durch wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, 3 durch sonstige Mitarbeiter:innen und 3 durch uns Studierende zu besetzen. Wer unsere 3 Hauptvertreter:innen sind, die die Studierenden der Charité für die nächste Amtsperiode repräsentieren, das entscheidest du mit deiner Wahl!

Warum soll ich wählen gehen?

In den unterschiedlichen Gremien und Ausschüssen können studentische Vertreter:innen mit ihrer Stimme wesentliche Entscheidungen für die Zukunft der Lehre und Forschung beeinflussen.

Wie effektiv wir unsere Vorstellungen vertreten können, hängt letztlich davon ab, wie viele Studierende
mit Ihrer Stimme hinter uns und der Liste stehen. Daher ist es uns ausgesprochen wichtig, interprofessionell die Interessen aller Studiengänge an der Charité zu vertreten. Für unsere Arbeitessenziell, ist Eurer Engagement – durch aktive Mitarbeit in den Fachschaftsräten und -initiativen an der Charité, der Gremienarbeit oder durch Eure Wahl!

Jede Stimme für unsere Liste ist eine Stimme mehr für die studentischen Interessen an unserer Fakultät. Ganz dem Motto “Gute Lehre und Studierbarkeit”. Wie oben erwähnt finden die Fakultätsratswahlen nur alle 5 Semester statt. Deshalb beeinflusst diese Wahl die Entscheidungen für die kommenden 2,5 Jahre.

Gebt darum alle Eure Stimme ab!

Wofür stehen wir als studentische Liste?

Als Zusammenschluss Studierender der Humanmedizin, Zahnmedizin, Health Professions Education und Gesundheits-, Pflege- und Hebammenwissenschaften setzen wir uns für das ein, was das unersetzliche Fundament jedes Studiengangs bildet: Gute Lehre!

Die Studiengänge medizinischer Fakultäten gehören zu den längsten und teuersten Studiengängen in
Deutschland. Kein Wunder, geht es hier doch um eines der höchsten menschlichen Güter, die Gesundheit. Dieser Verantwortung muss unsere Lehre gerecht werden! In den kommenden zweieinhalb Jahren wollen wir uns daher weiterhin im Fakultätsrat für euch einsetzen. Wie wir uns das konkret vorstellen und welche Themen uns besonders auf dem Herzen liegen, könnt Ihr hier lesen.

Unser zentralstes Anliegen: Studierbarkeit

Nur in Studiengängen, die ausreichend Flexibilität bieten, können Studierende ihr Leben und Lernen an ihre individuellen Lebensumstände anpassen. Das ist nicht nur eine Frage der Chancengleichheit, sondern schafft die Rahmenbedingungen für den größtmöglichen Lernerfolg der Studierenden.

Wir fordern:

• Flexible Stundenplanung – Bekenntnis zur wirtschaftlichen Situation der Studierenden: In
Zeiten steigender Inflation ist es für die meisten Studierenden unmöglich, sich das Studium, ohne einen Nebenjob zu finanzieren. Damit das auch bei einem vollen Terminkalendermöglich ist, fordern wir mehr Flexibilität in der Gestaltung des eigenen Stundenplans. Es mussmöglich sein, sich auch im laufenden Semester von Veranstaltungen abzumelden und soKapazitäten gezielt umzuverteilen. In der Semesterplanung sollen insbesondere die Bedürfnisse von Studierenden in besonderen Lebenslagen stärker berücksichtigt werden,sodass mehr Zeit für die Familie oder einen Nebenjob während des Studiums bleiben. Finale Stundenpläne sollten allen Studierenden frühzeitiger zur Verfügung gestellt werden, um eine rechtzeitige (Dienst-) Planung der Semesterwochen zu ermöglichen.

• Ein Tag ein Campus – endlich umsetzen: Obwohl an der Charité offiziell das Prinzip “Ein Tag, ein Campus” gilt, sind mehrfache Standortwechsel innerhalb eines Tages weiterhin an der Tagesordnung. Wir haben Verständnis, dass auf Grund der knappen Raumkapazitäten einmalige Wechsel nicht immer vermieden werden können. Mehr als einen Standortwechsel soll es in Zukunft aber nicht mehr geben.

• Faire Entlohnung im Praxiseinsatz – nicht länger Schlusslicht deutscher Unikliniken: In vielen Studiengängen gibt es im Laufe des Curriculums verpflichtende Praxiseinsätze. Diese werden von unserer Universitätsklinik leider nur sehr schlecht oder sogar gar nicht entlohnt. Wir fordern eine faire Entlohnung in den Kliniken der Charité, egal ob als Teil der Pflege oder im Praktischen Jahr.

• Engagement sollte unterstützt werden: Viele Studierende engagieren sich außercurricular in studentischen Arbeitsgemeinschaften und im Rahmen der Studierendenvertretung, die für unsere Hochschule essentielle Aufgaben erfüllen- ein Umstand, auf den die Charité zurecht immer wieder öffentlichkeitswirksam stolz ist, aber kaum mehr mit Planungserleichterung honoriert. Unbeschadet der Tatsache, dass das Studium immer an erster Stelle steht, brauchen Studierende im Ehrenamt Gestaltungsmöglichkeit in der Erledigung ihrer curricularen Pflichten. Eine Härtefallregelung, die ermöglicht in begründeten Fällen einzelne Unterrichtseinheiten entschuldigt zu fehlen, bzw. bei der Vergabe von Ersatzterminen im laufenden Semester bevorzugt berücksichtigt zu werden, könnte die Studierbarkeit für betroffene Studierende und damit auch das Bestehen des ehrenamtlichen Engagements
retten. Eine entsprechende Regelung war an der Charité in der Vergangenheit bereits möglich und hat sich für die Bewältigung essentieller Aufgaben, wie beispielsweise der Durchführung der Orientierungseinheit, als unerlässlich erwiesen.

Gute Lehre braucht Raum: Die verschiedenen neuen Studiengänge an der Charité bringen die Raumkapazitäten des Standorts Mitte an seine Grenzen. Anstatt das Studium immer weiter ans CBF auszulagern, braucht es gerade am Charité- Standort Mitte ein zukunftsfähiges Campuskonzept. Bestehende Infrastruktur muss erweitert und Neuplanungen zeitgerecht auf den Weg gebracht werden. Dies betrifft einerseits natürlich Räume der Lehre. Andererseits betrifft dies jedoch auch Infrastruktur für das studentische Leben am Campus, wie Mensa, Aufenthaltsräume und Räume für Studierendenvertretungen und AGs.

• Studierbarkeit – auch für Schwangere und Stillende: Immer noch gibt es an unserer Universität Kurse, an denen Schwangere und Stillende aufgrund des individuellen Gefährdungspotentials nicht teilnehmen können. Diese ungerechte Behandlung einer vulnerablen Personengruppe, die die Studienzeit unnötig verlängert und eine zusätzliche finanzielle Belastung bedeuten kann, muss aufhören. Wir fordern daher, dass für jeden betreffenden Kurs eine qualitativ adäquate Alternative angeboten wird.

Unser Studium lebt von guter Lehre

Ein wichtiger Teil der Studierbarkeit ist gute Lehre. Grundvorrausetzung für diese ist, jedoch dass die Lehre komplett und nachhaltig finanziert ist und für die Dozierenden die richtigen Rahmenbedingungen gegeben sind, um didaktisch wertvolle Lehrformaten anzubieten.

Konkret fordern wir daher:

• Vereinheitlichte Lehrmaterialien: Jede Lehrveranstaltung an der Charité hat klar definierte Lernziele, die in der Veranstaltung gelehrt werden sollen. Es kommt trotzdem immer wieder vor, dass einer Lehrveranstaltung keine Lehrmaterialien zur Nacharbeitung hinterlegt sind, die diese ausreichend abdeckt. Die Freiheit der Lehre einzelner Dozierender ist ein hohes Gut, das im Grundgesetz verankert ist. Im Sinne der Chancengleichheit für alle Studierenden sowie unserem Anspruch an hochqualitative Lehre, sollten trotzdem für alle Veranstaltungen einheitliche Unterlagen vorliegen, die dem roten Faden des Moduls folgen.

• Aktuelle Forschung & Leitlinien: Für ein zukunftsorientiertes Curriculum mit hohem wissenschaftlichem Anspruch sind Lehrmaterialen, die den aktuellen Forschungsstand sowie aktuell klinische Leitlinien wiedergeben, unerlässlich. Die Aktualisierung der Lehrmaterialien kann nicht der Verantwortung einzelner Dozierender unterliegen oder gar erst mündlich in der Lehrveranstaltung erfolgen. Lehrbeauftragten und Lehrenden müssen ausreichende zeitliche Kapazitäten zur Verfügung stehen, um Lehrmaterialien zu aktualisieren und sich auf den Unterricht vorzubereiten.

• Zielgerichtete Interprofessionalität: Interprofessionelle Zusammenarbeit muss von Studienbeginn an gelebt und gelernt werden. Darum setzen wir uns für durchdachte interprofessionelle Lehrkonzepte ein, in denen nicht nur Studierende verschiedener Studiengänge zusammenkommen, sondern auch interprofessionelle Zusammenarbeit gelehrt und reflektiert wird. Nur so können Studierende aller an der Charité ausgebildeten Berufsgruppen von Anfang an die notwendigen fachlichen und sozialen Fähigkeiten erlernen, welche für fruchtbares und kollegiales Zusammenarbeiten im späteren Gesundheitssystem unverzichtbar sind.

• Verpflichtende Schulungen für Dozierende: Während in anderen Lebensbereichen großer Wert auf pädagogische Fähigkeiten gelegt wird, unterrichten an den Einrichtungen der Charité zu oft frische Studienabsolvent:innen oder wissenschaftliche Mitarbeiter:innen ohne pädagogisches Vorwissen. Um einen pädagogischen Mindeststandard in unserer Lehre gewährleisten zu können, fordern wir einen Ausbau der Didaktik-Schulungen für Lehrende vor ihrer ersten Lehrveranstaltung und eine kontinuierliche didaktische Qualifizierung, für die die Dozierenden freigestellt und entsprechend ihrer Arbeitszeit entlohnt werden.  Schulungen, angelehnt an die Fortbildungen für die speziellen Lehrformate, sollen für alle Dozierenden verpflichtend sein. Denn Lehren will gelernt sein.

• Freistellung für klinischen Unterricht: Immer noch kommt es regelmäßig vor, dass Dozierende nicht von ihrer klinischen Tätigkeit freigestellt werden, während sie gleichzeitig curricularen Lehrverpflichtungen nachkommen sollen. Guter Unterricht am Krankenbett ist nicht mit dem gleichzeitigen Dienst als Stationsärztin oder als OP-Assistenz vereinbar! Mit Nachdruck drängen wir auf die Einhaltung dieses Grundpfeilers der Finanzplanung der Charité. Lehrmittel dürfen nicht zur Querfinanzierung einer zu kurz gehaltenen Krankenversorgung genutzt werden.

• Ausreichendes Tutorienangebot: Peer-Teaching-Einheiten sind verpflichtende Teile des Curriculums an unserer Fakultät. Wir fordern, dass auch in Zukunft genügend Tutor:innen im Lernzentrum beschäftigt werden. Ein solches Angebot konnte in den letzten Semestern nur durch nach der Pandemie zusätzlich eingestellte studentische Mitarbeiter:innen im Lernzentrum gewährleistet werden. Die geplante Stellenstreichung ist kurzsichtig und bedrohtden pünktlichen Studienerfolg vieler Studierender.

Digitalisierung frühzeitig in unserer Ausbildung abbilden

Mit zunehmendem Fortschritt und der voranschreitenden Digitalisierung ist es unerlässlich, dass auch das Studium an der Charité mit der Zeit geht. Insbesondere während der Pandemie wurde deutlich, wie entscheidend verlässliche digitale Strukturen innerhalb einer Universität sind. Leider wurden manche digitalen Angebote aus pandemischen Zeiten inzwischen abgeschafft. Wir setzen uns sowohl für die optimale Vorbereitung auf unser zukünftiges, digitalisiertes Berufsleben als auch für eine verbesserte digitale Umsetzung des Studiums ein:

 

Wir fordern:

• Digitalisierung universitärer Strukturen: Wir setzen uns für die Digitalisierung universitärer Strukturen ein, insbesondere hinsichtlich der Anwesenheitserfassung und der Bereitstellung von Studienmaterialien. Die schrittweise Ablösung der schriftlichen Anwesenheitserfassung durch die Einführung von Moses wird von uns unterstützt, wobei wir gleichzeitig eine umfassende digitale Lösung fordern. Eine einheitliche Bereitstellung von Foliensätzen durch die verschiedenen Institute und barrierefreie Optionen zum Nacharbeiten von Veranstaltungen auf Moodle bilden eine grundlegende Voraussetzung für das Studium.

• Vermittlung digitaler Skills: Wir fordern eine gezielte Integration digitaler Kompetenzen in den Studiengängen der Charité, um die Studierenden optimal auf die Anforderungen des modernen Berufslebens vorzubereiten. Dazu gehören:

  • Digitale Patientenaktenführung: Es ist unabdingbar, den Umgang mit digitalen Patientenakten zu erlernen. Studierende sollten in der Lage sein, diese effizient zu führen und Informationen sicher zu verwalten.
  • Telemedizinische Fähigkeiten: Die Ausbildung sollte auch den Einsatz von Telemedizin einschließen. Dies beinhaltet die Fähigkeit zur Fernberatung, telemedizinische Diagnostik und den sicheren Umgang mit digitalen Kommunikationsplattformen.
  • Datensicherheit und Datenschutz: Ein grundlegendesVerständnis für Datenschutz und Datensicherheit ist entscheidend. Dies umfasst den verantwortungsbewussten Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten und die Anwendung entsprechender Sicherheitsprotokolle.
  • Digitale Bildgebung und Diagnostik: Die Interpretation von digitalen Bildern und die Kenntnis moderner diagnostischer Technologien sollten fester Bestandteil der Ausbildungen sein.
  • Fortgeschrittene Recherche- und Informationsmanagementfähigkeiten: Die Fähigkeit, relevante medizinische Informationen digital zu recherchieren, zu bewerten und effektiv zu nutzen, ist essentiell.
  • Smarter Umgang mit künstlicher Intelligenz: Anstatt mit Verboten die Existenz neuer AI-Tools auszublenden, sollte die Charité den Anspruch haben zu einem ethischen und wissenschaftlich profunden Umgang mit der neuen Technologie zu erziehen. Entsprechende Unterrichtsformate sind dringend notwendig, um auf einen klinischen und wissenschaftlichen Alltag im 21. Jahrhundert vorzubereiten. Diese digitalen Kompetenzen sind nicht nur für die heutigemedizinische Praxis relevant, sondern stellen auch eine wichtige Grundlage für zukünftige Entwicklungen im Gesundheitswesen dar.

Digitale und hybride Lehrangebote: Wir setzen uns für eine bejahende Integration digitaler und hybrider Lehrangebote in den Studiengängen der Charité ein und fordern vereinheitlichte Qualitätsstandards für Vorlesungen. Um eine verbesserte Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen zu gewährleisten, soll die Bereitstellung von Vorlesungsaufzeichnungen oder anderen, gleichwertigen Unterrichtsmaterialien ausgebaut werden. Wir unterstützen die aktuell laufenden Pilotprojekte zur hybriden Lehre und fordern eine flächendeckende Implementierung, wo dies sinnvoll ist. Die Möglichkeit, Vorlesungen digital zu verfolgen, trägt nicht nur zur Flexibilität der Studierenden bei, sondern ermöglicht auch eine bessere Anpassung an individuelle Lernbedürfnisse. Nicht zuletzt sind digitale Lehrangebote ein wichtiges Thema, um die Studiengänge barrierefreier, und für Studierende mit Härtefällen studierbarer zu machen – diese Gleichstellungsfragen gehen uns alle an!

Wissenschaftlichkeit im Studium stärken

Nicht nur der Inhalt eines Studiums an einer medizinischen Fakultät muss wissenschaftlich fundiert sein, wissenschaftliche Prinzipien müssen von Allen gelebt und gelehrt werden. Nur so können alle Studierenden exzellent ausgebildet werden und gleichzeitig sichergestellt werden, dass die medizinische Forschung auch am “Leuchtturm der Wissenschaft” stets auf höchstem Niveau voranschreitet.

Darum setzen wir uns für Folgendes ein:

Unterstützende Promotionsumgebung: Eine lebendige und kollaborative Promotionsumgebung ist der Schlüssel, um zukünftige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern und sicherzustellen, dass die Forschung an unserer Fakultät kontinuierlich auf höchstem Niveau vorangetrieben wird. Dabei muss klar sein: Eine gute Promotion ist nicht “Privileg” einzelner Studierender, sondern Zielvorgabe einer sich selbst ernstnehmenden Universitätsmedizin. Darum müssen allen Studierenden der Zugang zu modernsten Forschungseinrichtungen und Ressourcen offen sein, eingebettet in ein unterstützendes Netzwerk aus erfahrenen Betreuern und interdisziplinären Austauschmöglichkeiten profitieren können.

Wissenschaftliche Lehre im Curriculum: Die Integration wissenschaftlicher Lehre in das Curriculum ist für uns von zentraler Bedeutung, wenn es um die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen akademischen Ausbildung geht. Wir setzen uns dafür ein, dass die Vermittlung der Grundsätze des guten wissenschaftlichen Arbeitens einen zentralen Platz im Lehrplan einnimmt. So erhalten Studierende nicht nur ein tieferes Verständnis der Materie, sondern auch die Entwicklung kritischer Denkweisen und die Fähigkeit, aktiv zur wissenschaftlichen Gemeinschaft beizutragen.

• Wissenschaftlichkeit in Prüfungen: Die Wissenschaftlichkeit in Prüfungen ist für uns unerlässlich, um sicherzustellen, dass nicht nur der Prüfungsinhalt, sondern auch die Beurteilung der Prüflinge objektiv und reliabel erfolgt, um eine gerechte Einschätzung der individuellen Fähigkeiten sicherzustellen. Prüfungsfragen müssen sich explizit auf den aktuellen Stand der medizinischen Forschung beziehen, und somit eine zeitgemäße Bewertung des erworbenen Wissens ermöglichen. Durch diesen Ansatz fördern wir nicht nur die kontinuierliche Weiterentwicklung der Studierenden, sondern gewährleisten auch, dass die Abschlussbewertungen den Anforderungen und Standards der modernen medizinischen Forschung gerecht werden

Für Studierbarkeit müssen die Rahmenbedingungen stimmen

(Z)ÄApprO: Mit Beschluss der neuen Approbationsordnung für Zahnärzt:innen (ZÄApprO) in 2021, steht mit der Neufassung der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) eine ähnliche Studiengangs-Neureformierung für die Humanmedizin bevor. Hierbei wurden in 2023 erneut Änderungen am Verordnungs-Entwurf der ÄApprO vorgenommen, die eine Endgültigkeit versprechen und dieses Jahr zur Abstimmung dem Kabinett sowie Bundesrat vorgelegt werden. Leider ist dieser wegweisende Schritt für die Weiterentwicklung unseres Studienganges durch Finanzierungs-Schwierigkeiten geprägt, nicht erst seit der großen Haushaltlücke. Da diese mehrjährigen Prozesse Studierende aus ganz Deutschland betreffen, vertrauen wir insbesondere auf unsere jeweiligen Bundesvertretungen, die bdzm oder bvmd, zur aktiven Ausübung der Interessensvertretung. Als Liste werden wir uns in deren Strukturen auch weiter im Namen der Berliner Studierendenschaft für lokale Bedürfnisse einsetzen und für die Humanmedizin auch weiter die Vorreiterrolle wahrnehmen, die uns mit dem ältesten Modellstudiengang zu Teil wird. Unabhängig der Abstimmungsergebnisse möchten wir die Umsetzung der neuen ÄApprO bzw. Studiums-Weiterentwicklung ohne Reform an unserer Universität nicht einfach geschehen lassen, um die Vorbereitung der Studierenden auf den klinischen und wissenschaftlichen Berufsalltag zu stärken.

• MSM 2.1: Bis mögliche Neuregelungen der ÄApprO zu trage kommen, frühestens 2027, unterliegen die Humanmediziner:innen der Verordnung von 2002. Diese sieht den Studiumsaufbau nach klassischem H-Curriculum (Trennung von Vorklinik und Klinik) vor, ermöglicht aber auch eine Abweichung davon, mit Hilfe der ,,Modellklausel”. Davon macht die Charité seit nun mehr als 20 Jahren Gebrauch und kehrt damit einem verschulten Humanmedizinstudium den Rücken. Leider läuft die Genehmigung des Berliner Kultusministeriums mit 2025 aus und muss neu bewilligt werden. Bisher nahm man an, dass darauf nahtlos eine neue Approbationsordnung folgen wird, die sich nun leider zeitlich verzögert. Wir setzen uns daher in Gesprächen für den Fortbestand unseres Modellstudiengangs (MSM) ein, mit einer Gültigkeitslänge bis zur Ablösung durch die neue ÄApprO. Mit dem dabei erforderlichen Nachweis von Neuinnovationen im Studium, möchten wir insbesondere den Fokus auf die aktuellen Schwachstellen des MSMs legen, z.B. Lehre der Anatomie oder Pharmakologie, Dozierendenbindung und die Konzeptumsetzung vom Format Unterricht am Krankenbett.

• RASP: Die Rahmenordnung für Studium und Prüfungen (RASP) sind die fakultätsinternen Werke, die basierend auf gesetzlich übergeordneten Rahmenbedingungen, bspw. der (Z)ÄApprO oder dem PflAPrV, die Abläufe und Regelungen an unserem Studienstandort zu konkretisieren schaffen. Im hohen Maße sind sie daher für die Studierbarkeit verantwortlich, weswegen uns die regelmäßige Re-Evaluation dieses umfangreichen Dokuments am Herzen liegt.

• Strategieprozess: Unter dem Motto ,,Charité 2030 – Wir denken Gesundheit neu” konnten wir zuletzt die Verankerung der Lehre als wichtigen Trias-Baustein des Universitätsklinikums verankern. Im Verhältnis zur Klinik oder Wissenschaft kommt die Ausbildung leider immer zu kurz und wir setzen uns dafür umso stärker für die Sichtbarkeit unserer Säule ein. Mit der Formulierung von unkonkreten Zielen möchten wir uns nicht zufriedengeben und zukünftig nicht noch einmal in der zukünftigen, strategischen Ausrichtung der Charité in Vergessenheit geraten.

• Interessensvertretung: Um auch weiterhin eine adäquate Interessensvertretung für Studierende gewährleisten zu können, sind die Fachschaften auf die Unterstützung unserer Fakultät angewiesen. Leider schränkt uns der Rückgang finanzieller Unterstützungzunehmend in unserer ehrenamtlichen Arbeit ein, was beispielsweise die Umsetzung von Arbeitswochenenden, bei denen derzeit hochschulpolitisch relevante Themen, erarbeitet werden. Wir wünschen uns von Seiten des Prodekanats für Studium und Lehre in der Zukunft auch wieder vermehrt ideelle Unterstützung, beispielsweise durch die Gewährleistung von
Fehlzeiten im Rahmen des hochschulpolitischen Engagements in den Fachschaften oder deren Arbeitsgruppen. Im Rahmen der Neuwahlen des neuen Prodekan- Duos werden wir daherbesonderes Augenmerk auf eine gute Kooperation mit den Studierendenvertretungen legen.

Dieses Wahlprogramm wurde erstellt durch Vertreter:innen der Studierendenvertretungen der Charité- Universitätsmedizin Berlin.

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